Landschaft
Südost-Rügen - von eiszeitlichen Gletschern angelegt und den Wellen der Ostsee überformt
Südost-Rügen erhielt seine heutige Landschaftsform als Folge der letzten Gletschervorstöße der Weichselkaltzeit, die vor rund 10.000 bis 12.000 Jahren stattfanden.
Nach dem anschließenden Abschmelzen der Gletscher und dem Einbruch von Meerwasser in das Ostseebecken wurden tiefliegende Bereiche der nacheiszeitlichen Landschaft überflutet, die Höhenzüge der eiszeitlichen Endmoränen bildeten zeitweise einen Archipel einzelner Inseln.
In der Folgezeit kam es durch die Wirkung von Wind und Meeresströmungen zu Küstenausgleichsprozessen, die zur Bildung von Haken und Nehrungen zwischen den ehemaligen Inselkernen führten. Baaber Heide und die Zickerniß-Niederung mit Großem Strand sind typische Nehrungen innerhalb des Biosphärenreservates.
Im Schutze der Nehrungssysteme konnten sich von der offenen Ostsee weitgehend getrennte Seegewässer bilden, die als Bodden bezeichnet werden.
Seit mehr als 5.000 Jahren tritt der Mensch als maßgeblicher Akteur bei der Gestaltung der Landschaft in Erscheinung. Im Biosphärenreservat Südost-Rügen finden sich Zeugnisse verschiedener Siedlungsepochen. Das Spektrum reicht von den Bodendenkmälern aus frühgeschichtlicher Zeit über slawische Ortsnamen, Spuren der Zisterziensermönche, romantische Dorfkirchen, feudale Herrenhäuser, klassizistische Prachtbauten bis zur strahlend weißen Bäderarchitektur.